No. 7 (2010)
Studies

Die Leichenpredigt als Medium der Konstruktion der historischen Darstellung von Smil Osovský von Doubravice

Zuzana Burianová
University of Pardubice

Published 2011-01-29

How to Cite

Burianová, Z. (2011). Die Leichenpredigt als Medium der Konstruktion der historischen Darstellung von Smil Osovský von Doubravice. Theatrum Historiae, (7), 53–96. Retrieved from https://theatrum.upce.cz/index.php/theatrum/article/view/1852

Abstract

In dieser Arbeit versucht die Autorin, die Persönlichkeit des Adeligen und langjährigen Mitglieds der Landesregierung in Třebíč und Červená Lhota, Smil Osovský von Doubravice, näher zu bringen. In der Abschlussarbeit geht es um das symbolische Verhalten des Adeligen, das seine Rolle in der Gesellschaft der frühen Neuzeit bestätigen soll. Der ausgewählte Zugang der Einsichtnahme in die Persönlichkeit eines frühneuzeitlichen Mannes wurde durch den französischen Anthropologen und Soziologen Pierre Bourdieu motiviert. Die Autorin interessiert sich für einen ökonomisch-sozialen Verhaltensentwurf aufgrund des Besitzes von vier Potentialen – des ökonomischen, kulturellen, sozialen und symbolischen Kapitals. Eine von mehreren Arten, wie diese Problematik betrachtet werden kann, ist das methodologische Modell der symbolischen Kommunikation, das die Geschichtsforscherin Barbara Stollberg-Rilinger aus Münster entwickelt hat. Die symbolische Kommunikation spielt sich auf dem Hintergrund eines kollektiven Wertesystems ab, da in solchem Falle ein symbolisches Verhalten deutlich wird. Durch das symbolische Verhalten kann man die Außendarstellung und das Gesellschaftsverhältnis eines konkreten frühneuzeitlichen Teilnehmers erkennen. Die Abschlussarbeit widmet sich der konkreten Darstellung von Smil Osovský mithilfe einer Leichenpredigt. Solch ein homiletisches Werk kann als symbolisches Medium betrachtet werden, das die Darstellungsstrategie von Smil Osovský zeigt. In der Leichenpredigt treten ein paar Selbstdarstellungsthemen auf. Die Autorin betont den „guten“ Tod der Aristokratie an der Grenze zur Neuzeit. Der Tod selbst unterlag einem Standard und diesen musste ein Adeliger einhalten. Weiter werden Überlegungen über den Leichenprozess formuliert. Die Autorin kommt zum folgenden Schluss: Smil Osovský präsentierte sich selbst als frommen Adeligen aus einer traditionellen Familie. Sehr häufig benutzte Smil Osovský das Motiv eines christlichen Ritters. Weiter ergänzt die Autorin sein Porträt durch konkrete Eigenschaften. Die Betonung liegt auf Smils Wirken in verschiedenen Landesbehörden. Die Abschlussarbeit dient auch als Beitrag zur Forschung auf dem Gebiet der Leichenpredigten, da in solchen historischen Quellen viele Informationen enthalten sind. Obwohl Smil Osovský wichtige Positionen in verschiedenen Landesbehörden innehatte, blieb er immer im Schatten der Anderen. Die Arbeit soll zur Forschung über Smil Osovský von Doubravice etwas Neues beitragen. Er war nicht nur ein guter Landwirt und ein guter Kommentator des politischen Geschehens, sondern auch ein echter, frühneuzeitiger Adeliger.

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