No. 3 (2008)
Studies

The funeral sermon and the emblematic print. The funeral sermon for the Elector von Trevir Johann Hugo von Orsbeck from 1711.

Radmila Pavlíčkova
Palacký University Olomouc

Published 2008-01-01

How to Cite

Pavlíčkova, R. (2008). The funeral sermon and the emblematic print. The funeral sermon for the Elector von Trevir Johann Hugo von Orsbeck from 1711 . Theatrum Historiae, (3), 109–135. Retrieved from https://theatrum.upce.cz/index.php/theatrum/article/view/1805

Abstract

Die Bildbeigaben der katholischen Leichenpredigten für die kirchlichen Aristokratie sind sehr einfach, vor allem im Vergleich zu den fürstlichen Funeralwerken protestantischer Höfe der Frühen Neuzeit. Das Titelkupfer fehlt ganz, die Ausschmückung beschränkt sich auf die schlichteren Vignetten von Todessymbolik, Memento mori und Vanitas (die Variationen von dem Schädel mit dem Stundenglas, mit den erloschenen, zerbrochenen Kerzen und Fackeln u.s.w.). Auβergewöhnlich, vor allem in den Leichenpredigten für die Reichsfürstbischöfe (z. B. Mainz, Würzburg), sind die ganzseitigen Kupferstiche beigefügt, die vor allem die Darstellung der aufgebahrten Leiche und Castrum doloris vorstellen. Die Leichenpredigt für den Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck (1634-1711) stellt eine spezifische Ausnahme vor: sie beinhaltet nicht nur die Darstellung der aufgebahrten Leiche, sondern auch die weiteren sieben Bilder, die im Ablauf der Predigt ausgebreitet sind. Die Bilder und der Text bilden eine emblematische Einheit: der Prediger erklärt im Text den Sinn der Abbildung (Imago), zitiert das lateinische Lemma, übersetzt es in den deutschen Versen und dokumentiert die Aussage des Bildes durch die konkreten Angaben aus dem Leben und den Tugenden des verstorbenen Kurfürsten. Die Leichenpredigt spiegelt die emblematische Ausstattung der Leichenfeier, in der die Bild- und Textelementen eine Trauerapparat als Gesamtkunstwerk gebildet haben.

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